| (Milvus milvus)   - Vogel des Jahres 2000 
 Der umgangssprachlich auch Gabelweihe genannte Rotmilan ist nur unwesentlich größer als ein Mäusebussard. Seine Flügelspannweite erreicht aber beeindruckende 180 cm.
 
 Verbreitung
 Die Heimat des Rotmilans ist Europa. In Deutschland leben 60% aller Rotmilanpaare. Davon noch einmal zwei drittel im Osten. Die hier vorherschende Intensiv-Landwirtschaft, insbesondere aber die seit der Landwirtschaftsförderung durch die EU veränderten Anbaugewohnheiten (Mais, Raps) erschweren ihm das hiesige Überleben. So ist es nicht verwunderlich, dass die Population in den letzten Jahren rückläufig ist, während sie sich in Polen stabilisiert. In den Maisfeldern, die schnell eine Höhe von einem Meter erreichen, kann der Milan keine Beutetiere erlegen. Die früher oft als Tierfutter angebaute Luzerne hatte hier Vorteile.
 
 Kennzeichen
 - gehört zur Familie der Habichtartigen
 - etwa 65 cm lang. Flügelspannweite bis zu 180 cm
 - bräunliches Gefieder mit weißlich-grauem Kopf, gegabelter rostroter Schwanz
 - Die Geschlechter sind kaum unterscheidbar, der Bürzel ist bei beiden rotbraun.
 
 Nahrung
 frißt Mäuse, Hamster und andere Kleisäuger, auch als Aas, aber auch Fische und Vögel
 
 Ruf
 Des Rotmilans Ruf ist selten zu hören. Meist nur im Frühjahr während der Balz. Sein Ruf ist mit einem trillernden bis melancholichem 'uuuuu-wiuwiuwiuuuu' vergleichbar.
 
 Lebensraum
 Mittel- bis Südeuropa
 offene, abwechslungsreiche Kulturlandschaften sind für ihn lebensnotwendig
 Zugvogel: Winterquartier meist in Südfrankreich bis maximal Nordafrika
 
 Fortpflanzung
 - Brutzeit April
 - 2 bis 3 Eier
 - der Horst ist oft in Höhen über 20 Meter und kann selbst ein Meter Höhe erreichen
 
 Gefährdung/ Schutzmaßnahmen
 In vielen Regionen Europas wurden in den letzten dreißig Jahren Kulturlandschaften, die reich an Hecken, Gehölzen, Baumreihen und Kleingewässern waren, in maschinengerechte, strukturarme Agrarflächen umgewandelt. Gleichzeitig stieg der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln in der Landwirtschaft. Der Übergang von einer Kleinbäuerlichen, naturnahen Landwirtschaft zur industriellen Agrarwirtschaft hat zum Rückgang zahlreicher Pflanzen- und Tierarten geführt.
 
 Auch der Rotmilan ist durch die 'moderne' Landwirtschaft bedroht. Weltweit leben nur noch ca. 23000 Brutpaare. Neben der Ausräumung der Landschaft führen auch häufig Mahd, die dauerhafte Umwandlung von Grün- in Ackerland sowie der großflächige Maisanbau zu Bestandsrückgängen. Die intensive Pflege von Ruderalflächen, Wegrändern und Gewässerrandstreifen wirkt sich ebenfalls negativ aus.
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