Die ursprüngliche Heimat der Waschbären sind die nordamerikanischen Wald- und Seenlandschaften. In Wolfshagen bei Altlandsberg wurden die Waschbären, wegen ihrem begehrten Pelz in Farmen gehalten. In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges rissen ca. 25 Tiere aus. Ihre geringen Ansprüche an den Lebensraum und die hohe Anpassungsfähigkeit zeichnen die Waschbären als Kulturfolger aus. Ihr Vorkommen im Naturpark Märkische Schweiz konzentriert sich vorwiegend auf die Gebiete um Buckow, Waldsieversdorf, Pritzhagen, Ringenwalde und Grunow.
Verbreitung
- Nord- und Mittelamerika
- in Europa verwilderte Farmtiere
- im Naturpark Märkische Schweiz flächendeckend
- Population um Buckow ca. 500 - 1000 Tiere
Kennzeichen
- gehört zur Ordnung der Raubtiere
- Säugetier der Familie der Kleinbären
- kein Winterschlaf, sondern Winterruhe
- Kulturfolger, sehr anpassungsfähig, meiden nicht die Nähe von Menschen
- wenig gesellig, meist Einzelgänger
- Dämmerungs- und Nachttier
- klettert ausgezeichnet >Nesträuber<
- graubraunes Fell, spitze Schnauze, schwarze Gesichtsmaske, buschiger Schwanz mit hellen und dunklen Ringen
- Körper ca. 50 bis 70 cm lang, Schwanz 20 bis 25 cm
- Gewicht 5 - 6 Kilogramm
- an den Vorderpfoten viele Tastsinne, benutzt diese zur Futtersuche
Lebensraum
- Wald- und Buschlandschaften
- bevorzugt Mischwälder mit kleinen Tümpeln, Seen oder langsam fließenden Flüssen
- tagsüber Unterschlupf in alten Baumhöhlen
- in den Revieren der Männchen befinden sich mehrere Weibchen
- wechselt seinen Schlafplatz fast täglich
- Reviertreue
Nahrung
- vielseitiger Allesfresser
- Eier und Jungvögel aus Nestern
- Schnecken, Muscheln, Insektenlarven, Würmer, manchmal auch Fische
- Obst, Samen, Wald- und Feldfrüchte
- Abfälle aus Mülltonnen
Fortpflanzung
- Paarungszeit Februar - April
- Männchen und Weibchen haben nur während der Ranz Kontakt
- Tragezeit 130 Tage
- 1 - 7 Junge, Nesthocker
- sind selbständig mit 5 - 6 Monaten, bleiben während des Winters zusammen
Der Waschbär ist keine geschützte Art. Er hat es dem Fehlen seiner natürlichen Feinde, dem Luchs und dem Wolf zu verdanken, daß er sich unkontrolliert ausbreiten konnte. Der Wasch bär ist vermutlich verantwortlich für den rapiden Rückgang von Wasservögeln (Bleßhuhn, Stockente), Amphibien und Reptilien, da er ein Nesträuber ist.
Aber auch bei den Menschen kann der Waschbär, als Wirt für zahlreiche Parasiten und mit dem gefährlichen Waschbärspulwurm, Infektionen auslösen.
Deshalb muß sein Bestand reguliert werden.
Seit 1958 gehören die Waschbären zu den ganzjährig jagdbaren Tierenarten.
Trotz intensiver Bejagung, durch Abschuß und artgerechtes Einfangen wurde eine ständige Erweiterung ihres Areals und eine schnelle Verbreitung über ganz Europa nachgewiesen.
Bei Rückfragen und Hinweisen wenden Sie sich an die Naturparkverwaltung oder an die Naturwacht des Naturparkes Märkische Schweiz. |